
App für iOS und Android zum
Gedenkort Rummelsburg
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Die neue App zum Gedenkort Rummelsburg
Mit dieser App können Sie die Geschichte des Areals anhand von Biographien, Zeitzeugen-Videos und beeindruckenden Vorher-Nachher Bildern erleben.

Als Grundlage der neuen App zum Gedenkort Rummelsburg dient die App „Haftanstalt Rummelsburg“ zur DDR Geschichte des Geländes.
Die App wurde erweitert um die Epochen der Kaiserzeit / Weimarer Republik und des Nationalsozialismus und eng mit den Inhalten der Ausstellung verknüpft.
QR-Codes
Über die auf den Stelen angebrachten QR-Codes können weiterführende Informationen abgerufen werden.

Neben Hintergrundtexten, historischen Bildergalerien und Zeitzeugenvideos, können auch Audiodateien mit den Texten der Stelen abgerufen werden.
Rundgang
Der circa 40-minütige Audioguide führt mit Bildergalerien, Texten und Zeitzeugenvideos durch die Geschichte des Areals von der Gründung des Arbeitshauses 1879 über die NS-Zeit bis zur Schließung der DDR-Haftanstalt 1990.

Der neue Rundgang orientiert sich an den Standorten der Stelen. Je nach Interessenslage können dort weiterführende Informationen zu den Biographien abgerufen werden.
Leichte Sprache und für Kinder
Der Rundgang wird auch in Versionen in Leichter Sprache und für Kinder angeboten.

Neben dem Rundgang wurden auch die Texte der Stelen in Leichte Sprache übersetzt.
Für Kids wurde ein geführter Rundgang mit einer altersgerechten Vermittlung des Themas erarbeitet.
Vorher-Nachher Bilder
Eine neue Funktion der App sind Vorher-Nachher Bilder, anhand derer die Wandlung des Geländes von einem Ort der Unterdrückung zu einen attraktiven Wohnquartier erlebbar wird.

Ab sofort erhältlich!
Die neue App für iOS und Android ist kostenlos verfügbar.
Wenn Sie über Aktualisierungen der App und weitere Neuigkeiten zum Gedenkort Rummelsburg informiert werden wollen, dann tragen Sie sich in den Verteiler ein.

Informations- und Gedenkort Rummelsburg
Hauptstraße 8, 10317 Berlin.
Die Dauerausstellung unter freiem Himmel auf dem Gelände des ehemaligen Arbeitshauses und Gefängnisses ist rund um die Uhr zugänglich.

Sie spannt einen weiten Bogen vom Kaiserreich bis zur Friedlichen Revolution 1989. Im Mittelpunkt stehen 18 Biografien ehemaliger Arbeitshaus-Insassen und Häftlinge des DDR-Gefängnisses.






Mit der App können Sie die Geschichte des Areals noch detaillierter anhand von Biographien, Zeitzeugen-Videos und beeindruckenden Vorher-Nachher Bildern erleben.
Der geführte Rundgang orientiert sich an den Stelen der Ausstellung und bietet die Möglichkeit, verschiedene Fragen weiter zu vertiefen. Zusätzlich werden jetzt auch Rundgänge in Leichter Sprache und eine spielerische Variante für Kids angeboten.
Die App ist kostenlos für iOS und Android verfügbar.
Die neue Ausstellung geht auch auf die Zeit des Nationalsozialismus ein, als Rummelsburg die Berliner Sammelanstalt für „Asoziale“ sein sollte.
Der Begriff „asozial“ wurde schon vor der NS-Zeit verwendet. Aber erst durch die Nazis wurde er weit verbreitet. Die Nazis machten „asozial“ zu einer Kategorie von Verfolgung.
1941 wurden alle 30 jüdischen Insassen abtransportiert und anschließend ermordet.

In der DDR-Zeit befand sich hier das zentrale Männer-Gefängnis von Ost-Berlin. Politische Häftlinge wurden mit anderen Gefangenen zusammengelegt. Auch „asoziales Verhalten” galt als ein Haftgrund. Geplant war, Rummelsburg zum zentralen Haftort für Gefangene aus „nichtsozialistischen Staaten“ zu machen.
1989 wurden hier hunderte Menschen festgehalten, weil sie an den Protesten zum Staatsjubiläum am 7./8. Oktober teilgenommen hatten.
Der Informations- und Gedenkort Rummelsburg wurde am 12. Januar 2015 eingeweiht
Sie sind herzlich eingeladen sich die neu eröffnete Dauerausstellung unter freiem Himmel anzusehen.
Hauptstraße 8 – 10317 Berlin-Lichtenberg
Platz vor dem ehemaligen Verwaltungsgebäude an den drei großen Stelen
Hintergrundtexte
Der 12. und 13. Januar stehen für den absoluten Tiefpunkt in der Geschichte des Arbeitshauses Rummelsburg.
Am 13. Januar 1941 wurden alle 30 jüdischen Insassen im Rahmen einer „Sonderaktion“ der NS-„Euthanasie“ in ein Krankenhaus nach Buch verlegt. Vier Tage später wurden sie mit einem Bus zur Heilanstalt Bernburg gebracht, wo sie mit Gas ermordet wurden. Bernburg war zu diesem Zeitpunkt eine Tötungsanstalt der „Aktion T4“, so der Tarnnamen einer großangelegten Mordaktion, die sich gezielt gegen Patienten und Kranke richtete. Bis 1941 wurden über 70.000 Menschen im Rahmen der „Aktion T4“ im Reichsgebiet ermordet.
Am 12. Januar 1942, also ein Jahr später, gerieten die Insassen des Arbeitshauses erneut in das Blickfeld der „T4“. Diesmal kam eine hochrangige Kommission nach Rummelsburg und „begutachtete“ alle fast alle der damals knapp 1.500 männlichen und weiblichen Insassen anhand eines Fragebogens. Erstmals wurden so alle „Asoziale“ einer Anstalt im Rahmen des nationalsozialistischen „T4“-Mordprogramms erfasst.
In 314 Fällen stimmten die Gutachter überein, die Menschen töten zu lassen. Sie wurden aber, anders als die jüdischen Insassen ein Jahr zuvor, nicht ermordet. Denn die Mitarbeiter der „T4“ wurden beim Massenmord an den europäischen Juden eingesetzt.
Was hieß Arbeit im Arbeitshaus?
Durch einfache körperliche Arbeiten sollten die Insassen an ein „regelmäßiges Leben gewöhnt“ werden. Häufig waren sie jedoch nur billige Arbeitskräfte.

Die Vorläufer von Rummelsburg entstanden im 18. Jahrhundert als Abteilungen von Zuchthäusern wie in Spandau oder von Armen-Krankenhäusern wie im Fall des Friedrichshospitals, der Charité. Die Insassen verrichteten Spinnarbeiten für Textilunternehmen. Außerdem wurde auch eine Tretmühle eingeführt, die durch männliche Insassen betrieben wurde. Ende des 19. Jahrhunderts wurde viele Insassen auf städtischen Rieselfeldern und Stadtgütern im Umland eingesetzt.

Für kommunale Zwecke arbeiten auch viele Rummelsburg-Insassen in Werkstätten wie einer Schuhmacherwerkstatt, einer Schneiderei sowie einer Großküche oder -bäckerei.
Weiterführende Literatur
Thomas Irmer, The detention of social outsiders between social reform and annihilation - The Municipal Workhouse Berlin-Rummelsburg (1877-1990), in: Incarceration and Regime Change. European Prisons in and around the Second World War, Ralf Futselaar, Helen Grevers & Christian de Vito (eds.), New York/Oxford: Berghahn (Im Erscheinen).
Arbeitshaus und KZ – Zur NS-spezifischen Verfolgung von Asozialen?
Der Begriff „asozial“ wurde schon vor der NS-Zeit verwendet. Aber erst durch die Nazis wurde er weit verbreitet. Die Nazis machten „asozial“ zu einer Kategorie von Verfolgung.
Außerdem wurden die Kriterien, was „asozial“ ausgeweitet. In Berlin erließ die Stadtverwaltung im April 1938 eine Verfügung, nach der als „asozial“ gelten konnte, „wer sich wegen eines nicht nur vorübergehenden Zustandes körperlicher, geistiger oder sittlicher Unzulänglichkeit“ einordnen „kann oder will“ und „dadurch das Volk, seine Familie oder sich selbst erheblich schädigt oder gefährdet“. Insbesondere galt als „asozial“, „wer verwahrlost ist oder zu verwahrlosen droht“.
Das waren sehr ungenaue Definitionen, die die den Behörden zugleich weitgehende Eingriffsrechte auf individuelle Lebensweisen ermöglichten.
Weiterführende Literatur
Thomas Irmer: »…die sogenannten asozialen Elemente ebenfalls zur Vernichtung reif machen…« - Das Berliner Arbeitshaus Rummelsburg zwischen Anfang und Ende der NS-Euthanasie, in: KZ Gedenkstätte Neuengamme (Hg.): Beiträge zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung in Norddeutschland, Heft 17 (2015), Bremen: Edition Temmen.
„Asoziales Verhalten“ in der DDR
1968 wurde in der DDR der § 249 eingeführt, mit dem erstmals der Begriff „asozial“ in ein Strafrecht übernommen wurde. Er einhielt drei Abschnitte und wurde bis zum Fall der Mauer wurde der Paragraph mehrfach geändert.

"§ 249. Gefährdung der öffentlichen Ordnung durch asoziales Verhalten.
(1) Wer das gesellschaftliche Zusammenleben der Bürger oder die öffentliche Ordnung dadurch gefährdet, dass er sich aus Arbeitsscheu einer geregelten Arbeit hartnäckig entzieht, obwohl er arbeitsfähig ist, oder wer der Prostitution nachgeht oder wer sich auf andere unlautere Weise Mittel zum Unterhalt verschafft, wird mit Verurteilung auf Bewährung oder mit Haftstrafe, Arbeitserziehung oder mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren bestraft. Zusätzlich kann auf Aufenthaltsbeschränkung und auf staatliche Kontroll- und Erziehungsaufsicht erkannt werden. ..."
Auch im Gefängnis Rummelsburg saßen Häftlinge ein, die nach § 249 verurteilt worden waren. Noch in den 1980er Jahren lag ihr Anteil bei den männlichen Häftlingen bei über zehn Prozent bei den weiblichen Häftlingen in der Abteilung Grünau sogar bei über 50 Prozent.

Impressum
Website und App
Gefördert mit Mitteln des Mauerfonds der Bundesregierung. Die App ist eine Erweiterung des Projektes ,Haftanstalt Rummelsburg', dass von der Stiftung Aufarbeitung finanziert wurde.
Projektleitung: Rainer E. Klemke
Kurator und Autor: Thomas Irmer
Gestaltung und Umsetzung:
dotcombinat, Schreinerstr. 59, 10247 Berlin
Oliver Brentzel, Klaus König
info@dotcombinat.de
dotcombinat.de
Bilder:
akg images
ullstein bild
Landesarchiv Berlin
Dauerausstellung des Runden Tisches für einen Gedenkort Rummelsburg im Auftrag der Bezirksverordnetenversammlung und des Bezirksamtes Lichtenberg von Berlin vertreten durch Bezirksbürgermeister Andreas Geisel.
Gefördert durch das Bezirksamt Lichtenberg von Berlin sowie aus Mitteln des Mauerfonds der Bundesregierung durch die Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten.
Projektleitung: Rainer E. Klemke
Konzeption, Entwurf und Gestaltung: Helga Lieser mit Peter Francis Lewis und Jens Henningsen
Ausstellungsbau und Montage: Fa. Kreativ Metall Bau
Druck und Montage: Fa. Heerlein Werbetechnik
Bildbearbeitung: Edgar Lieser
Kurator und Autor: Thomas Irmer
Lektorat: Christine Steer
Übersetzung ins Englische: Robin Benson
Wir danken dem BSTU, dem Landesarchiv Berlin, dem Stadtmuseum Berlin und dem Archiv der Robert-Havemann-Gesellschaft sowie dem Bundesarchiv, dem Hessischen Hauptstaatsarchiv sowie dem Ullstein Bild und AKGimages.
Außerdem danken wir Hannelore Dege, Christoph Hamann, Annette Hinz-Wessels
Unser besonderer Dank gilt den Zeitzeugen für ihre Gesprächsbereitschaft und Unterstützung.
© Berlin 2015Anbieter
Runder Tisch für einen Gedenkort Rummelburg
c/o dotcombinat GbR
Klaus König / Oliver Brentzel
Schreinerstraße 59, 10247 Berlin
info@dotcombinat.de
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